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Forschung & Projekte

Die LWL-Klinik Warstein bewirbt sich um Drittmittel, um Forschungsprojekte durchführen zu können, und beteiligt sich an regionalen und nationalen Forschungsprojekten.

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Forschungsprojekte

Multiperspektivische und partizipative Versorgungsgestaltung von Digital-Health-Anwendungen bei leicht- bis mittelgradiger Depression (MuDi-VD)

Das Projekt hat die partizipative und modellhafte Entwicklung telemedizinisch unterstützter und praxistauglicher Versorgungskonzepte für Menschen mit depressiven Störungen zum Ziel. Dabei sollen alle im Versorgungsprozess beteiligten Akteure einbezogen werden, von Patientinnen/Patienten und Angehörigen über Leistungserbringer und -träger bis zu Technikhersteller/-anbieter und Kostenträger.

In einem begleiteten, innovativen Entwicklungsprozess sollen modellhafte Versorgungskonzepte entwickelt werden, die anschließend mittels Befragungen der entsprechenden Leistungserbringer auf Praxistauglichkeit überprüft werden. Der partizipative Entwicklungsprozess verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und umfasst u. a. den Technikeinsatz, die Bedienung technischer Geräte sowie rechtliche Fragen. Sämtliche betrachteten Aspekte werden mit Blick auf Umsetzbarkeit und Qualität analysiert und fließen in die Entwicklung ein.

Mit den LWL-Fachkliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Lippstadt und Warstein ist die Beteiligung von Partnern aus der medizinischen Versorgung und damit die Perspektive medizinischer Leistungserbringer aus der Praxis sichergestellt.

Laufzeit: 01.11.2018  bis 31.12.2020
Kooperationspartner: Universität Bielefeld
Drittmittel: Landeszentrum für Gesundheit (LZG) NRW 

 

Untersuchung von Konfliktsituationen und Einschränkungsmaßnahmen in der stationären psychiatrischen Versorgung an psychiatrischen Kliniken in Deutschland (UKEmi) / fortlaufende Erhebung und Auswertung als betriebsinternes Forschungsprojekt im Zentrum für Sozialpsychiatrie ab 2020

Nach wie vor sind das Vorkommen und der Umgang mit Konflikten und Eindämmungsmaßnahmen zwei sehr relevante und wichtige Aspekte im psychiatrischen Ver-sorgungskontext. Beide Aspekte stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Thema der Anwendung von Zwangsmaßnahmen. Im Rahmen der Untersuchung wurde die Häufigkeit des Auftretens von Konfliktsituationen und der Anwendung von Einschränkungsmaßnahmen in der stationären psychiatrischen Versorgung erfasst. Dabei wurden folgende Forschungsfragen beantwortet:
Wie ist die Häufigkeit des Auftretens von Konfliktsituationen auf der einen und der Anwendung von Eindämmungsmaßnahmen auf der anderen Seite?
Welche Beziehung besteht zwischen den von den Mitarbeitenden verwendeten
Eindämmungsmaßnahmen und dem konflikthaften Verhalten?
Für die Untersuchung wurde die von Bowers am Londoner Institute of Psychiatry (IoP) entwickelte Patient‐Staff‐Conflict Checklist – Shift Report (PCC‐SR) in Form eines deutschsprachigen Online‐Fragebogens genutzt.

Laufzeit: 01.06.2015 bis 01.09.2015 / Folgeuntersuchung 2020 - 2022
Kooperationspartner: Beteiligung im Rahmen des bestehenden Forschungsverbundes. Folgeuntersuchung ab 2020 ohne Kooperationspartner.

 

Untersuchung von Konfliktsituationen und Einschränkungsmaßnahmen in der stationären psychiatrischen Versorgung an psychiatrischen Kliniken in Deutschland (UKEmi) / fortlaufende Erhebung und Auswertung als betriebsinternes Forschungsprojekt im Zentrum für Sozialpsychiatrie ab 2020

Im Jahr 2018 veröffentlichte die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (DGPPN) die S3-Behandlungsleitlinie „Verhinderung von Zwang: Prävention und Therapie und aggressiven Verhaltens bei Erwachsenen“.
Um die Umsetzung und Einhaltung der Empfehlungen der neuen klinischen S3-Leitlinie in der klinischen Praxis zu erleichtern, wurde ein 12-Punkte-Programm mit konkreten Implementierungsempfehlungen für Stationsteams entwickelt. Diese wurden vom Vorstand der DGPPN e.V. verabschiedet und die Machbarkeit wurde anschließend in einer Pilotstudie getestet.
Mit der PreVCo-Studie soll herausgefunden werden, ob die operationalisierte Implementierung der 12 Empfehlungen in der klinischen Praxis zu einer Reduktion von Zwangsmaßnahmen führt.

Laufzeit: 01.03.2020 bis 01.09.2023
Kooperationspartner: Universität Ulm, Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Weissenau). Beteiligung im Rahmen des bestehenden Forschungsverbundes. http://www.prevco.de/index.html
Förderung: Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)

 

Entwicklungsprojekte

Integration von Qualifikationen und Kompetenzen im Bereich des Pflegedienstes

Die LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein befinden sich, wie alle anderen Kliniken im Gesundheitswesen, in einem grundlegenden Anpassungsprozess. Unter den laufenden systemischen Veränderungen (Verknappung der finanziellen Ressourcen, veränderten Krankheitsbildern, älter werdende Gesellschaft inkl. der Beschäftigten, steigender Ar-beitslast etc.) entsteht ein Veränderungsdruck der zu Anpassungen in der Betriebsorganisation ebenso wie zu Anpassungen der Behandlungsorganisation führt. Der Berufsgruppe der Pflegenden kommt diesem Prozess eine zentrale Rolle zu. Das Projekt hat das Ziel bestehende und „neue“ Qualifikationen (z.B. Akademisierte Pflege) miteinander zu verzahnen und Aufgabenfelder (Schwerpunkte) zu definieren. Anhand von Stellenbeschreibungen sollen sich Leitungsverantwortliche, akademisierte sowie weitere Beschäftigte in gleicher Weise in der Zusammenarbeit orientieren. Mit den vorliegenden Ergebnissen werden gezielt Stellen besetzt. Aus den Stellenbeschreibungen werden konkrete Anforderungen an den Stelleninhaber abgeleitet.

Laufzeit: 2017 - fortlaufend

Entwicklung von zielorientierten Aufnahme-, Behandlungs- und Entlassungsstandards (incl. Dokumentationsroutinen) für das Zentrum für Suchtmedizin (ZABE Su 2018)

Im Behandlungsprozess ist es notwendig, eine qualitativ hochwertige Behandlung der abhängigkeitskranken Patientinnen und Patienten unter den Bedingungen einer zunehmend komplexer werdenden Einsicht in die fördernden und aufrecht erhaltenden spezifischen Krankheitsprozesse, sowohl der Abhängigkeit als auch den immer wichti-ger werden Begleitstörungen, zu erreichen. Dies ist nur in einem interdisziplinär aufge-stellten Team mit berufsübergreifendem Handeln, hoher Flexibilität (Agilität) mittels einer Arbeitskultur mit gegenseitiger Ergänzung und Unterstützung, flachen Hierarchien und Verantwortungsübernahme möglich. Die erweiterten Möglichkeiten einer EDV-gestützten Dokumentation bieten die Chance, einen verbesserten Austausch, eine höhere Qualität und flexiblere Vorgehensweisen systematisch zu implementieren und durch die jeweilige Organisation der Arbeitsabläufe, der strukturellen Absprachen und Bedingungen sowie die Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team neue/verbesserte Formen der Kommunikation zu etablieren.


Laufzeit: 2019 – fortlaufend

Organisationsprojekte

Kooperation mit der FH Bielefeld im Bachelorstudiengang Pflege B.Sc.

Die FH Bielefeld und der Kooperationspartner ermöglichen durch ihre Zusammenarbeit den Studierenden des Bachelorstudienganges Pflege den Erwerb des akademischen Grads „Bachelor of Science" (B.Sc.). Die LWL-Kliniken stellen zu diesem Zweck das klinische Arbeitsfeld und die Expertise der Beschäftigten Fachleute (z.B. Praxisanleiter) zur Verfügung. Darüber hinaus werden gemeinsam Forschungsprojekte, insbesondere Drittmittelprojekte, akquiriert. Die Kooperationspartner definieren berufsrelevante Fragestellungen und Lernaufgaben, die von den Studierenden im Rahmen von Studienprojekten, wie bspw. Projektarbeiten, Fallanalysen oder Bachelorarbeiten bearbeitet werden.

Laufzeit: 01.01.2021 - fortlaufend
Kooperationspartner: Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit

Mentoring im Rahmen der Rotation - MehR 2020

Im Bereich des Pflegedienstes der LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein ist das Rotationskonzept für neue Beschäftigte mit und ohne Berufserfahrung seit dem Jahr 2018 als Personalentwicklungsmaßnahme eingeführt und weiterentwickelt worden. Es ermöglicht innerhalb einer klaren Struktur einen umfassenden, fachbezogenen Ein- und Überblick in die verschiedenen Behandlungsbereiche. Im Sinne eines fortlaufenden institutionalen Lernprozesses ist das Konzept soweit umgesetzt das alle Neueinstellung im Pflegedienst erreicht werden. Die Struktur ist in allen Klinikbereichen eingeführt und es ist ein fortlaufender Evaluationsprozess etabliert. Im Rahmen weitergehender Personalentwicklungsmaßnahmen (Akademisierung / Traineeprogramm) wurden inhaltliche Entwicklungsmöglichkeiten des Konzeptes konkretisiert. Eine verbindliche Vermittlung von Themenschwerpunkten während der einzelnen Rotationseinsätze ist demnach nicht ausreichend sichergestellt und soll mit diesem Projekt bearbeitet werden. Zur inhaltliche Ergänzung und Ausgestaltung des bestehenden Strukturmodells "Rotation in der Gesundheits- und Krankenpflege" wird die Entwicklung und Erprobung eines Konzeptes zur lernorientierten Begleitung des Onboarding Prozesses neuer Mitarbeiter*innen im Geschäftsbereich der Pflegedirektion entwickelt, durchgeführt und evaluiert.

Laufzeit: 2019 - 2022
Kooperation: Evaluierung im Rahmen einer Bachelorthesis im Studiengang Management und Mentoring im Sozial- und Gesundheitswesen der Fachhochschule der Diakonie.

Digitalisierungsprojekte

Digitalisierung des Prozesses der Medikation im Krankenhausinformationssystem (KIS) der LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein

Durch die Einführung der Module Medikation und Kurve im KIS der LWL-Kliniken Lippstadt und Warstein soll die patientenbezogene Dokumentation qualitativ verbessert und vereinfacht sowie insbesondere die Arzneimitteltherapiesicherheit für die Patient:innen verbessert werden. Ziel des Projektes ist, die Einführung und Etablierung so zu gestalten, dass möglichst von Beginn an ein sicheres und effizientes Arbeiten mit den neuen Dokumentationsinstrumenten gewährleistet werden kann.

Laufzeit: 2019 – 2021

Förderprojekte

Implementierung sozio-emotionaler Robotik in der stationären gerontopsychiatrischen (Pflege-) Versorgung.

Im Zuge des demographischen Wandels leben bereits jetzt 17 Millionen Menschen in Deutschland die über 65 Jahre alt sind. Die Anzahl älterer Menschen mit Demenz oder anderen psychischen Erkrankungen steigt in ähnlichem Maß. Menschen mit Demenz zeigen oftmals herausfordernde Verhaltensweisen, die eine starke Belastung für die
Patienten:innen darstellen. Neben Medikamenten haben alternative Behandlungsformen (z.B. Tiergestützte Therapien) positive Effekte auf diese Patient:innen-Gruppe.
Gleiches gilt für die sozio-emotionale Robotik: Die Robbe „PARO“ erreicht in Studien ähnlich positive Effekte. Für den Bereich der stationären Krankenhausversorgung exis-tieren dagegen nur wenig Erfahrungen mit dem Einsatz dieser therapeutischen Intervention. Im Rahmen des Projektes wird „PARO“ im psychiatrischen Krankenhaus auf zwei gerontopsychiatrischen Stationen der stationären akuten Versorgung eingeführt: Station 1 als Interventionsstation und Station 2 als Kontrollstation. Anhand unterschiedlicher Skalen und Parameter wird die Wirkung sowie die Praktikabilität der sicheren Anwendung erprobt und evaluiert. Standardmäßige Parameter sind:  Barthel-Index, Sturzereignisse, Medikation. Dabei wird die Sicherung der hygienischen Anwendung im Rahmen des regelhaften klinischen Hygienemanagements durchgehend gewährleis-tet. Durch die Einführung sollen die Befindlichkeit und die Behandlungsqualität von stationär behandelten gerontopsychiatrisch erkrankten Menschen gesteigert werden. Die Reduktion von herausfordernden Verhaltensweisen gemessen sowie eine sichere, behandlungsergebnisorientierte Einbindung der Robbe „PARO“ in die akutstationäre ge-rontopsychiatrische Versorgung, als Beispiel der Verknüpfung von intelligenter Technik und moderner Pflege etabliert werden.

Laufzeit: 2017 - fortlaufend
Kooperation: Evaluierung im Rahmen einer Masterthesis an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Fachhochschule Osnabrück